Offroad Abenteuer und die Tempel in Bagan

Wir sind wieder mit dem Nachtbus in Bagan angekommen. Der Nachtbus ist immer praktisch, da man sich eine Übernachtung spart. Die Busse hier sind aber nicht wirklich gemütlich und schlafen kann man nicht besonders viel. Um halb 5 kam der Bus an, diesmal ziemlich weit weg vom Hotel. Dort mussten wir das erste Mal ein Taxi nehmen, weil der Bus außerhalb gehalten hat. 60.000 Kyat ärmer (44€) sind wir im Hotel angekommen. Die Taxifahrt war das kleinere Übel, wir mussten wieder unerwartet einen Eintritt bezahlen, um in die Stadt reinzukommen. Dieser Eintritt wird für die Restauration der Tempel genutzt, so steht es zumindest auf den Schildern.


Am Hotel angekommen standen wir vor einem verschlossenen Tor. Durch die Fenster konnte man sehen, dass das Personal aber dort auf dem Boden schläft. Wir konnten aber nicht an dem Fenster klopfen, weil das Tor im Weg war. Nach einigen Minuten konnten wir das Tor aber überwinden und haben angeklopft. Ein ziemlich grimmiger Burmese hat die Tür aufgemacht und uns mit wenigen Worten den Zimmerschlüssel gereicht. 301 sollte unser Zimmer werden, aber nur für wenige Stunden. Im Zimmer angekommen haben wir gleich wieder versucht zu schlafen. Das war aber unmöglich, da von dem Kloster nebenan durchgehende Musik und irgendwelche Durchsagen aus den Lautsprechern gehallt sind. Noch zusätzlich war der Frühstücksraum direkt neben unserem Zimmer und an Schlaf war nicht zu denken. Das Bad im Zimmer war auch sehr runtergekommen. Kurzerhand ist Marie zur Rezeption, um das Zimmer zu wechseln. Nach zwei Minuten hatten wir einen anderen Zimmerschlüssel in der Hand. Das zweite Zimmer war im oberen Stock, hier hatte man wenigstens nicht den Frühstücksraum direkt daneben. Das Personal war immer noch ungewohnt unfreundlich.

In Bagan gibt es unzählige Tempel, man ist sich nicht wirklich einige wie viele es sind. Es wird von 2.000 – 4.000 alles erzählt. Wir haben uns einen Elektroroller geliehen und haben damit die Tempel erkundet. Insgesamt hatten wir drei Tage Zeit. Jeden Tag wussten wir nicht so richtig, wie lange der Akku hält. Manchmal hat die Akkuanzeige gesponnen. Am zweiten Tag sind wir wieder vor Sonnenuntergang zurück in die Stadt um uns Kuchen zu besorgen. Auf dem Weg zurück zum Hotel wurde unser Roller immer langsamer. Plötzlich konnten wir nur noch 15 kmh fahren. Also sind wir mit 10 kmh zurück ins Hotel getuckert. Gott sei Dank sind wir nicht stehengeblieben und haben es noch bis in das Hotel geschafft. Dort haben wir ohne Probleme einen neuen Roller bekommen und es konnte weitergehen.

Die Tempel reichen von mini klein bis riesig. Auf manche Tempel kann man klettern und den Ausblick auf die anderen genießen. Die Tempel zeigen sich vor allem bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang vom besten Licht. Vor den größeren Tempeln stehen verschiedene Souvenirverkäufer, manche sind schon sehr penetrant. Hier hat man wieder gesehen, wie der Tourismus das Land verändert. In anderen Städten gab es einfach keine Souvenirläden oder man wurde in Ruhe gelassen und nicht sofort angesprochen.
Wir konnten einige Tempel entdecken, wo wir ganz alleine waren und den Ausblick von oben genießen konnten. In manchen Tempeln hat sich ein winziger Treppenaufgang befunden, oben angekommen gab es so etwas wie eine kleine Terrasse. Manchmal gab es noch weitere Treppen und man konnte direkt zur Kuppel hoch.

Von Tempel zu Tempel ging es sehr abenteuerlich. Es gibt keine richtigen Straßen, lediglich mal festgetretener, mal weicher Sand und viele Schlaglöcher. Manchmal sind wir auch einfach durch Gebüsch gedüst. Nach einigen Schrammen an den Füßen später sind wir an unserem Sonnenuntergangstempel angekommen. Diesen haben wir Nachmittags entdeckt und sind dann schnell in die Stadt gefahren und haben uns Snacks besorgt. Es kamen lediglich noch weitere drei Gruppen zum Sonnenuntergang dazu. Man muss dazu sagen, dass die meisten Tempel zum Sonnenuntergang richtig überlaufen sind und es meist keine schöne Atmosphäre ist.

Am zweiten Abend haben wir uns in einer unglaublich leckeren Bäckerei Kuchen geholt und auf einem anderen Tempel den Sonnenuntergang genossen. Hier wurde es schon etwas voller, aber es war immer noch angenehm. Kurz haben wir aber einen Schock bekommen. Wir konnten von oben schon beobachten, wie ein Polizist bei den Rollern mit Funkgerät herumschwirrt. Nach einiger Zeit konnten wir sehen, wie er genau unseren Roller aus der Reihe nimmt und nach hinten schiebt. Plötzlich ruft der Polizist nach oben, wem der Roller gehört. Wir konnten uns nicht vorstellen, was mit unserem Roller ist. Juli ist dann runter und hat nachgefragt was los ist. Alle auf dem Tempel waren schon gespannt, was denn los ist. Im Endeffekt wollte der Polizist uns nur sagen, dass unsere Regenjacken noch am Roller hängen und sie geklaut werden könnten. Wir sollten sie doch bitte unter den Sitz in das Fach legen. Das hätten wir uns im Traum nicht ausmalen können, dass der Polizist uns deswegen gerufen hat. Der Polizist konnte keinerlei Englisch, weshalb ein anderer den Übersetzer gespielt hat.  

Hier in Bagan haben wir wieder ein Stammrestaurant (The Weather Spoon) gehabt. Das Essen dort war unglaublich lecker. Hier haben wir uns auch mal an einen Salat getraut. Auf der Karte stand extra, dass sie das Essen und auch Geschirr mit Trinkwasser waschen und kochen. Wir hatten einen Tea Leaf Salad, Ginger Salad und Papaya Salad. Keine Ahnung wie sie diese Salate machen aber alle drei waren so unheimlich lecker, dass wir sie gerne nachkochen würden. Wir haben aber keine Ahnung was da alles drin war.

Jetzt geht es gleich mit dem Nachtbus nach Yangon, unser letztes Ziel in Myanmar.

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