Kaffeefahrt auf dem Inle See

Um 5 Uhr aus dem Nachtbus rausgeschmissen standen wir in Nyaung Shwe. Im Hotel angekommen konnten wir sofort in unser Zimmer und erstmal schlafen. Das Hotel war super und wir hatten endlich wieder ein normales Frühstück ohne Reis!


Nyaung Shwe ist ein kleines Dörfchen, welches direkt am Inle See liegt. Hier sind die bezahlbaren Hotels gelegen und es gibt einige Restaurants. Sonst hat das Dorf aber nicht viel zu bieten. Wir haben uns mal wieder Fahrräder geliehen und sind damit losgedüst. Unser Hotel war super und konnte uns viele Tipps geben. So ging es zu verschiedenen Tempeln und dann von einem Dorf mit dem Boot zur anderen Seite des Sees und von dort aus weiter mit dem Fahrrad. Wir hatten echt Glück, es hat genau angefangen zu regnen, als wir an der anderen Seite angekommen sind. Also ging es erstmal in ein kleines Imbiss direkt am See. Dort haben wir den Regen abgewartet und etwas Kleines gegessen. Die Besitzerin war super begeistert, dass westliche sich in ihr Imbiss verirren und wir wurden mal wieder extrem freundlich aufgenommen. Als wir gegangen sind hat sie uns noch ihr Haus gezeigt und wollte ein Foto von uns machen, oder so ähnlich, das konnten wir leider nicht ganz verstehen da sie kein Englisch konnte. Wir hatten super Glück mit dem Wetter, denn genau als wir im Hotel ankamen hat es wieder angefangen zu regnen.

Am nächsten Tag ging es mit dem Boot auf den See. Wir haben ein Boot über das Hotel gebucht und es ging ziemlich früh los. Das Leben auf dem See zu beobachten war toll. Es sind wirklich ganze Dörfer auf Stelzen gebaut und alle fahren mit dem Boot in die Schule oder zur Post. Die Häuser waren mit Bambus oder Holzstelzen in das Wassere gebaut. Es wurde sich im See gewaschen, das Geschirr gespült, der See war der Lebensmittelpunkt der Familien. Der Inle See ist außerdem für seine Einbeinruderer bekannt. Die Einheimischen rudern nicht mit den Armen sondern stehen auf dem Boot und rudern mit einem Bein. Es ist unvorstellbar, wie sie das Gleichgewicht halten können. Wir haben unter anderem eine Weberei, eine Tabakfabrik und eine Silberfabrik besichtigt. Überall konnten wir die Fertigung anschauen, danach ging es aber immer weiter in den Verkaufsraum. Das hat irgendwann eher an eine Kaffeefahrt erinnert. Das Essen war außerdem auch viermal so teuer, als in anderen Restaurants. Am schlimmsten war der letzte Stopp, dort waren Frauen mit Ringen die den Hals extrem verlängern, diese waren aber eher ausgestellt wie im Zoo. Dort sind wir dann sofort wieder auf das Boot und weiter. Wir wissen nicht, wie sich Leute das anschauen können. Drei Frauen waren hinter ganz hinten in dem Verkaufsraum gesessen und nur sie hatten die Ringe um den Hals. Sie waren ausgestellt wie Tiere. Alles in allem war es schön das Leben auf dem Fluss zu sehen, aber man hat hier schon sehr gemerkt, wie der Tourismus ausgenutzt wird. Die Tour war nicht so authentisch, wie wir es bisher erlebt haben. Man sollte sich lieber 2 Städte am See raussuchen und direkt diese ansteuern und dort eigenständig herumlaufen.




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