Natur pur und ein extrem schwitziges Abenteuer hat uns nahe
Ninh Binh, beziehungsweise in Tam Coc erwartet.

Mitten in der Nacht wurden wir am Highway abgesetzt, wir
waren die einzigen die hier ausgestiegen sind. Der Taxifahrer hat kein Wort mit
uns geredet und das Guesthouse nicht sofort finden können. Es war noch
stockdunkel und wir hatten auch keine Ahnung wo das Guesthouse genau ist. Wir
mussten einige Umwege in Kauf nehmen, bis wir vor der abgeschlossenen
Eingangstür standen. Der Taxifahrer hat noch wild an die Tür geklopft und die
Familie wach geklopft. Wir konnten sofort in das Zimmer und nochmal weiter schlafen.
Zwei Stunden sind wir in das Land der Träume eingetaucht und
wollten dann etwas frühstücken gehen. Die Rezeption war wieder das Wohnzimmer
der Familie und das ganze Familienleben hat sich hier abgespielt. Die
Besitzerin konnte leider kein Englisch und es war etwas schwer sich zu
verständigen. Immerhin haben wir es geschafft ihr zu vermitteln, dass wir
dringend wieder unsere Wäsche waschen müssten. Am Abend stand die Wäsche noch
immer an der Rezeption und wir hatten erste Zweifel, ob wir uns richtig verstanden
hatten. Wir wollten am nächsten Tag schon wieder weiter fahren.

Wir haben beschlossen uns gleich einen Roller zu mieten und
die Gegend zu erkunden. Alle Roller waren allerdings schon verliehen und wir
haben den der Besitzerin bekommen. Mit mehr oder weniger akzeptablen Helmen
ging das Abenteuer los. Wir hatten eigentlich keine Ahnung, wo wir hinfahren
wollen und sind erstmal in das kleine Dorf gefahren. Auf den Straßen war nichts
los und wir sind zuerst kleine Wege gefahren, die immer kleiner wurden und
irgendwann im nichts endeten.
Im Nichts ist die Natur aber bekanntlich am
schönsten also haben wir den Roller ausgemacht und einen kleinen Zwischenstopp
eingelegt. Nach 10 Minuten wollten wir weiterfahren und Juli hat sich auf den
Roller gesetzt um ihn anzumachen. Nichts tut sich. Okay nochmal von vorne.
Wieder gibt der Roller keinen Ton von sich. Bei Juli sind alte Bilder
hochgekommen, wie er schon 100 mal seinen Roller vom Training heim schieben
musste aber das war dem Roller egal, wieder nichts. Weit und breit war keine
Menschenseele in Sicht und das nächste Dorf war auch weit entfernt. Nach einigen verzweifelten Versuchen ist der
Roller endlich angesprungen. Auf dem Rückweg haben wir eine Höhle und einen
Berg entdeckt, auf dem man hoch laufen konnte. Allerdings hatten wir kein Wasser
mehr und mussten erst zurück in das Dorf.
Im Dorf war die Schule aus und uns sind alle Kinder
entgegengekommen. Die Kinder haben sich teilweise in unseren Weg gestellt und
uns die Hände zu gestreckt, weil sie Hallo sagen wollten. Wir waren nur noch am
Lachen und Winken.

Zurück an der Höhle haben wir uns an den Aufstieg
gemacht, 450 Stufen haben auf uns
gewartet und das Thermometer hat fast 40 Grad angezeigt. Nach den ersten Metern
war Marie schon völlig am Ende, wir wollten aber die Aussicht von ganz oben
sehen. Mit langsamen Schritten und mehreren Pause sind wir endlich oben
angekommen. Die Tshirts bestanden nur noch aus Wasser und wir eigentlich auch.
Dazu sagen Bilder aber mehr :P Der Aufstieg in Kambodscha steht zwar immer noch
an erster Stelle, aber das hier hat es fast getoppt.
Es hat sich gelohnt der Ausblick war atemberaubend, überall
ragten Kalksteinfelsen aus dem Boden heraus und mittendrin war ein kleiner
Fluss. Nachdem wir uns oben akklimatisiert hatten ging es wieder nach unten.
Inzwischen war es Mittag und wir haben eine Pause eingelegt.
Mit dem Roller haben wir uns auf die Suche nach einem kleinen Restaurant
gemacht. Ganz in der Nähe von unserem Guesthouse und etwas auserhalb der Stadt haben wir eines gefunden. Der
Besitzer war extrem lieb und hat uns zwei sehr leckere Kaffees und eine
Kokosnuss gebracht.

Unser Tank war randvoll und die Fahrt ging weiter auf
unserem Weg haben wir eine in einer Höhle gebaute Pagode entdeckt. Danach
wollten wir noch in ein Naturschutzgebiet fahren, auf dem Weg dorthin hat es
wie aus dem Nichts angefangen aus Eimern zu regnen. Wir haben es noch schnell
unter einen Baum geschafft, um nicht ganz nass zu werden. Nach 10 Minuten wurde
es schon wieder weniger und wir sind weiter gefahren. Nach gefühlten 50 Metern
ist der Himmel wieder schwarz geworden und wir konnten wieder einen
Unterschlupf finden. Jetzt hat es noch stärker geregnet und langsam wollte der
Baum uns nicht mehr schützen. Der Regen war diesmal nicht nach 10 Minuten
vorbei, also beschlossen wir Richtung Hotel zurück zu fahren. Am Hotel
angekommen waren wir trotz Regenjacke patsch nass. Wir haben natürlich nicht
damit gerechnet und alle unsere anderen Klamotten waren in der Wäsche. Wir
konnten aber noch einige trockene Sachen finden und haben gehofft, dass die
Sachen bis morgen trocknen.
Am nächsten Tag ging auf einer abenteuerlichen Busfahrt
weiter nach Sapa, ganz in den Norden an die Grenze von China.
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