
Nach 4500km und 4 Wochen wohnen und leben auf 4 qm ist man nun so
einiges gewohnt. Wir hatten mit Harry einen Camper gewählt der etwas größer ist
als die normalen, die für 2 Personen gedacht sind. In Harry hätte man auch zu
dritt fahren & schlafen können. Wir hatten zwei Betten, eines oben im Dach
und eines unten, einen Kühlschrank, Campingkocher und sogar fließend Wasser.
Wir konnten also jeden Abend überlegen, ob wir unten oder im Dach schlafen
wollen und dort das Bett aufbauen. Wir mussten jeden Abend den Camper zu einem
Bett umbauen und frühs wieder umbauen, damit man fahren konnte. Tagsüber hatten
wir zwei Bänke und hätten einen Tisch aufbauen können, da wir die meiste Zeit
aber gutes Wetter hatten und immer draußen gesessen haben, haben wir den Tisch
nur selten aufgebaut. Außerdem haben wir uns noch 2 Campingstühle gekauft,
damit wir überall draußen sitzen konnten.
Am Morgen konnten wir dann vom Loftschlafplatz todesmutig
runter klettern. Oben waren ungefähr 20 cm, sodass man es erstmal schaffen
musste vom Bett runter zu kommen. Vor dem Frühstück musste zuerst
das Bett wieder abgebaut werden, weil sonst
kein Platz für das Frühstück war. Zum Frühstück gab es am Anfang immer
Marmelade (Nutella ist unbezahlbar und Wurst auch), irgendwann hatten wir auch
noch Peanutbutter im Kühlschrank und die Variation Peanutbutter mit
Erdbeermarmelade konnte sich für den Rest des Urlaubs durchsetzen.
Gegen halb 8 ging es meistens wieder auf die Straßen in
Richtung Abenteuer. An das linksfahren konnte man sich wirklich schnell
gewöhnen. Die ersten zwei Tage war es noch etwas ungewohnt und wir sind
vielleicht in ein, zwei unsichere Situationen geraten, danach war es aber
selbst in größeren Städten kein Problem.

Die Schlafplatzsuche hat sich die meiste Zeit recht einfach
gestaltet. Durch unsere App Wikicamps konnte man sich immer einen Schlafplatz
in der Nähe suchen, die Bewertungen lesen und sehen, ob dieser kostenlos ist.
Grundsätzlich ist Wildcampen außerhalb von Städten erlaubt und auch kein
Problem, da es überall öffentliche Toiletten gibt. In den letzten Jahren wurden
aber immer mehr Verbotsschilder aufgebaut und die Strafen sind nicht ohne. Dort
zahlt man schon mal für eine Nacht 450 Dollar. Wir hatten aber Glück und wurden
nie „erwischt“.
Duschen zu finden war manchmal ein größeres Problem, kalte
Duschen gab es zur Genüge, dies ist im Winter aber doch ein wenig kalt. Zum
Duschen mussten wir also entweder auf einen Campingplatz oder wir haben eine
kostenloste öffentliche warme Dusche gefunden. Manchmal musste auch eine kalte
Dusche reichen.

Da wir nicht in der Dunkelheit fahren durften waren wir
immer gegen 17 Uhr an unserem Schlafplatz und konnten Abendessen machen,
meistens mit Blick auf das Meer. Große Variationen waren nicht möglich Curry,
Nudeln mit Soße, Gemüsepfanne, Suppe, Salat und Bratkartoffeln gab es
abwechselnd zum Abendessen. An vielen Schlafplätzen konnten wir uns zum Kochen
Wasser holen und mussten nichts aus unserem Wassertank benutzen. Hier wird
überall Trinkwasser zur Verfügung gestellt und wir konnten unsere
Wasserflaschen auch immer auffüllen. Um Kochen zu können mussten wir die jeden
Abend Gasflasche draußen aufdrehen und danach wieder zudrehen, dies war
Männersache. Wir hatten wahrscheinlich die schönsten Abendessensplätze, von denen
man nur träumen kann.

Den Camper für die Nacht vorbereiten wurde nach einiger Zeit
immer routinierter, selbst ohne Campinglampe nur mit einer Taschenlampe. Die
Taschenlampe wurde mit einer leeren Plastikflasche öfters zur improvisierten
Campinglampe. Die Bänke wurden für die Nacht umgeklappt und das Bett bezogen.
Nachdem alle Vorhänge geschlossen waren konnte man auch in Ruhe schlafen.
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Frühstück |
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